Leishmaniose bei Hunden

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Leishmaniose ist eine gefährliche Krankheit, die durch Parasiten verursacht wird. Übertragen werden die Parasiten hauptsächlich durch Stiche infizierter Sandmücken. Wo sich die Risikogebiete befinden und wie Sie Ihren Hund vor einer Ansteckung schützen können, erfahren Sie im folgenden Blogbeitrag.

Leishmaniose äussert sich beim Hund durch unspezifische Symptome

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Leishmaniose?
  2. Epidemiologie
  3. Klinische Formen der Leishmaniose
  4. Symptome
  5. Diagnose der Leishmaniose beim Hund
  6. Behandlung und Fütterung erkrankter Hunde
  7. Wie können Sie Ihren Hund zusätzlich unterstützen?
  8. So können Sie Ihren Hund vor einer Leishmaniose-Erkrankung schützen
  9. Forschung und Zukunft
  10. Leishmaniose bei Katzen

Was ist Leishmaniose?

Leishmaniose ist eine durch Parasiten verursachte Krankheit, die durch die Gattung Leishmania hervorgerufen wird. Diese Parasiten werden hauptsächlich durch den Stich infizierter weiblicher Sandmücken (Phlebotominae) auf Menschen, Hunde, Katzen und andere Säugetiere übertragen.

Die Leishmanien sind winzige kleine, einzellige Parasiten. Sie leben in den Immunzellen ihres Wirtes und sind durch diese nur schwer zu bekämpfen.

Es gibt verschiedene Formen der Leishmaniose, die sich in ihrer klinischen Ausprägung und Schwere unterscheiden: die kutane, die mukokutane und die viszerale Leishmaniose.

Epidemiologie

Karte zur Verbreitung der Leishmaniose in Europa

Leishmaniose tritt weltweit auf, mit einem Schwerpunkt in tropischen und subtropischen Gebieten, einschliesslich Teilen von Lateinamerika, Asien, Afrika und dem Mittelmeerraum. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich etwa 700.000 bis 1 Million neue Fälle von kutaner Leishmaniose und etwa 20.000 bis 30.000 Fälle von viszeraler Leishmaniose bei Menschen auftreten. Die Fälle bei Hunden sind leider nicht bekannt.

Bisher tritt die Leishmaniose bei Hunden insbesondere als Reisekrankheit nach Besuch entsprechender Länder auf. Ausserdem bringen die häufig gruppenweise importierten Tiere aus dem Tierschutz nicht selten eine Leishmanien-Infektion mit nach Mitteleuropa. Leishmanien können auch beim Deckakt oder von der Mutter auf die Welpen im Mutterleib übertragen werden. Menschen, Nager und Pferde sind als weitere mögliche Wirte bekannt.

Klinische Formen der Leishmaniose

  • Kutane Leishmaniose: Diese häufigste Form führt zu Hautgeschwüren an der Stelle des Mückenstichs, die schmerzhaft sein können und oft Narben hinterlassen.
  • Mukokutane Leishmaniose: Hierbei breitet sich die Infektion von der Haut auf die Schleimhäute aus, vor allem im Nasen- und Mundbereich sowie der Luftröhre, was zu erheblichen Gewebeschäden führen kann.
  • Viszerale Leishmaniose: Die schwerste Form der Krankheit, bei der die Parasiten die inneren Organe wie Leber, Milz und Knochenmark befallen. Ohne Behandlung ist die viszerale Leishmaniose oft tödlich.

Symptome

Leishmaniose äussert sich beim Hund durch unspezifische Symptome wie Gewichtsverlust, Apathie, Schwäche oder geschwollene Lymphknoten.

Im weiteren Verlauf können Vergrösserungen von Leber und Milz, Fieber, Durchfall, Haarausfall sowie Ekzeme hinzukommen. 

Diagnose der Leishmaniose beim Hund

Die Diagnose der Leishmaniose basiert auf der klinischen Untersuchung der Symptome, durch das Wissen von wo der Hund kommt oder wo er in den Ferien war und wird durch Blutuntersuchungen bestätigt. In Labortests können die vom Hund gebildeten Antikörper nachgewiesen werden. Eine Infektion mit Leishmanien kann jedoch nicht immer serologisch diagnostiziert werden, da sich die Krankheit erst Monate oder sogar Jahre nach der Infektion entwickelt.

Behandlung und Fütterung erkrankter Hunde

In der Regel wird das Medikament Allopurinol für sicher sechs bis 12 Monate verschrieben. Während dieser Zeit ist es sehr wichtig, dass die Hunde ein Futter bekommen, welches einen geringen Puringehalt (59 mg EqUA/100g) und einen mässigen Proteingehalt (18%) aufweisen. Denn das Medikament hat die Nebenwirkung, dass Xanthin-Kristalle entstehen und der zu hohe Protein- oder Puringehalt fördert diese Steinbildung zusätzlich. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Hunde in dieser Zeit ein Spezialfutter bekommen und regelmässig auf Xanthin-Kristalle untersucht werden.

Was sind Purine und welche Wirkung haben sie zusammen mit Allopurinol?

Purine sind Bestandteile des genetischen Materials von Zellen. Sie werden zum einen mit der Nahrung aufgenommen und zum anderen direkt vom Körper produziert. Überschüssige Purine werden dann zu Harnstoff abgebaut und mit dem Urin ausgeschieden. 

Allopurinol blockiert den Abbau von Purinen zu Harnstoff. Dadurch stoppt der Abbau der Purine bei einem Zwischenprodukt (Xanthin), das weniger löslich ist und ebenfalls mit dem Urin ausgeschieden wird. Wenn ein Hund während einer Behandlung mit Allopurinol ein Purinreiches Futter erhält, kann es passieren, dass sich Xanthin in zu grossen Mengen im Urin ansammelt. Dies begünstigt die Bildung von Xanthin-Kristallen oder Xanthin-Steinen, was zu einer Verstopfung der Harnwege führen kann.

Wo kommen Purine überall vor?

Purine kommen grundsätzlich überall vor und das ist auch nötig, da sie Bestandteile der DNS sind. Im Umkehrschluss heisst das, dass überall dort, wo sehr viel Zellvermehrung stattfindet, es auch sehr viel Purine hat. So z.B. in diversen Innereien und auch in der Haut. Auf diese Komponenten ist dann zu verzichten.

Purinarmes Hundefutter

Sie sollten auch hier darauf achten, dass es hochwertige Proteine sind, um die Wiederherstellung der Muskelmasse und um eine schnelle Gewichtszunahme zu fördern.

Alleinfuttermittel:

  • Hermann’s Sensible Bio-Rindfleisch mit Karotten (Nassfutter)
  • Sanoro Sensitiv Feuchtfutter
  • Bellfor Landgutschmaus und Naturgutschmaus
  • Specific Food Allergen Management CDD

Purinarme Snacks:

  • Snacks aus Gemüse oder Früchte
  • Snacks auf Getreidebasis
  • Kauhölzer oder Kauwurzeln

Ab dem Zeitpunkt wo es dem Hund jedoch wieder bessergeht und das Medikament Allopurin abgesetzt werden kann, empfehlen wir auf eine reichhaltige Feuchtnahrung umzusteigen. Am besten ein Futter mit wenig Innereien, dafür mit hochwertigem Muskelfleisch und auch genügend Fetten. Während dieser Zeit müssen die Blutwerte regelmässig überprüft werden (das heisst das ganze Tier Leben lang). Sollte es zu einem erneuten Ausbruch der Leishmaniose kommen, merkt man es so zeitnah und kann die Therapie wieder anfangen und das Futter erneut anpassen.

Hier ein paar Futterempfehlungen von ANiFiT

Sollte es doch ein Trockenfutter sein dann:

Snacks:

Wie können Sie Ihren Hund zusätzlich unterstützen?

Das Wichtigste ist, dass Sie das Immunsystem Ihres Hundes unterstützen. Es hilft zusammen mit der medikamentösen Behandlung die Symptome zu lindern und die Lebensqualität und damit das Wohlbefinden Ihres Hundes mit dieser chronischen Krankheit zu verbessern.

Bei der kutanen Variante, welche die Haut angreift, ist es auch sehr wichtig, dieses Organ zu unterstützen. Hier ein paar Tipps, wie Sie das machen können:

  • Präbiosan
    • Während der ganzen Behandlungszeit füttern.
    • Stärkt das Immunsystem und baut Entzündungsstoffe im ganzen Körper ab.
  • Naturkraft Pro-4
    • Können Sie auch während der ganzen Zeit 3-4 x wöchentlich füttern.
    • Vitamine der B-Gruppe und Aminosäuren schützen speziell die inneren Organe wie z.B. die Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und Niere.
  • Lachs- oder Krill-Öl
    • Am besten ein Bio-Produkt, wo das Verhältnis an Omega-6 und -3-Fettsäuren stimmt (ca. 5)
    • Auch dieses wirkt entzündungshemmend, vor allem auf die Haut.
  • Fell Vital
    • Sorgt dank ungesättigten Fettsäuren für ein schönes Fell und eine starke Haut.

So können Sie Ihren Hund vor einer Leishmaniose-Erkrankung schützen

Präventive Massnahmen, um das Risiko einer Infektion einzuschränken sind zum Beispiel folgende:

  • Reiseziele, wo diese Stechmücken vorkommen, mit dem Vierbeiner vermeiden
  • Einsatz von Insektenschutzmitteln (Spot-on-Produkte, Halsbänder, Sprays etc.)
  • Sehr feinmaschigen Moskitonetze (0.3 – 0.4 mm2)
  • Ventilatoren in den Schlafräumen, minimieren die Möglichkeit einer Infektion
  • In der Zeit, wo die Mücken am aktivsten sind, nicht mit dem Hund rausgehen.

Forschung und Zukunft

Die Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Medikamente, Impfstoffe und verbesserte diagnostische Methoden (aktuell ist in Deutschland ein Leishmaniose-Impfstoff für Hunde verfügbar. Die Impfung bietet in der Regel einen wirksamen Schutz vor einer Erkrankung, verhindert die Infektion mit Leishmanien jedoch nicht.). Die Herausforderung besteht darin, wirksame und erschwingliche Behandlungen zu finden, die leicht in den am stärksten betroffenen Gebieten eingesetzt werden können.

Hier konzentriert man sich natürlich auf die betroffenen Menschen. Für infizierte Tiere wird keine Forschung betrieben.

Leishmaniose bei Katzen

Die Katzenleishmaniose, die in der Vergangenheit als seltene Krankheit bei Katzen angesehen wurde, könnte in den Ländern, in denen die Krankheit stark verbreitet ist, tatsächlich recht häufig vorkommen. Es scheint, dass Hautformen (Knötchen, Geschwüre, Krusten an Nase, Ohren, Augenlidern etc.) vorherrschen, aber der Parasit kann auch innere Organe befallen.

Einige Experten halten die Katzenleishmaniose in Frankreich für eine neu auftretende Krankheit. Sie empfehlen, bei Katzen mit Hauptproblemen, die in Risikogebieten leben oder dorthin gereist sind, einen möglichen Zusammenhang mit einer Leishmaniose-Erkrankung in Betracht zu ziehen.

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